Teams... Hintergründe, Infos und Diskussionen

  • Straßenverkehr ist als Rennradfahrer immer noch am gefährlichsten - so absurd es klingt, aber im Rennen fühl ich mich sicherer. Hab dazu neulich auch eine Akte zu einem Schadensersatzfall in der Kanzlei gelesen.
    Äußerst tragisch sowas. Mein Beileid alle ihm nahestehenden Menschen.

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    • Offizieller Beitrag

    Contador wird seit diesem Jahr vom ehemaligen Sky-Trainer Steven de Jongh trainiert: http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_86395.htm

    Interessant finde ich diese Aussage:

    Zitat

    Dagegen spielte Contador die Möglichkeit, dass de Jongh einige der Trainingsmethoden von Team Sky angewendet haben könnte, explizit herunter. „Davon hat er mir nichts erzählt und ich bin auch nicht daran interessiert. Wichtig ist, dass wir wie bisher weitermachen“, meinte der 31-Jährige.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass einer der Hauptgründe für die Verpflichtung de Jonghs sein ehemaliger Arbeitgeber, Team Sky, war. Die können mir nicht erzählen, dass es sie nicht interessieren würde, wie im Team Sky trainiert wird. Im Buch von Taylor Hamilton schreibt dieser, dass Bjarne Riis Allesmögliche wissen wollte, was in Hamiltons vorherigen Team US-Postal praktiziert wurde. Ich glaube kaum, dass Riis darauf jetzt verzichtet hat.

  • Mal ein kurzes Zwischenfazit für die bisherige Saison:
    OmegaPharma - Quick Step ist bislang eindeutig das beste Team im Profiradsport. In den Klassikern waren sie äußerst dominant und auch in den Rundfahrten haben sie eine gute Rolle gespielt, in erster Linie natürlich mit Kwiatkowski, der bislang einer der Gewinner der Saison ist. Natürlich haben sie aber auch ein sehr großes Budget.
    ag2r - La Mondiale ist für mich die Überraschung der Saison. Vor zwei Jahren waren sie wirklich kein gutes Team, im letzten Jahr haben sie dann einen deutlichen Sprung gemacht, aber immer noch kaum Rennen gewonnen und dieses Jahr machen sie bislang mit den besten Eindruck. In erster Linie gilt das für Rundfahrten, wo sie mit Betancur, Bardet und Peraud drei Spitzenfahrer haben. Vuillermoz ist bislang einer der besten Helfer der Saison, hat für Betancur und Peraud entscheidende Hilfedienste bei deren Siegen bei Paris - Nice und dem Critérium l'International geleistet.
    Und Contador ist zurück in seiner alten Form. Wenn er sein Niveau bis Juli halten kann, dann wird es schwer für Froome, vor allem aber für Fahrer wie Nibali oder Valverde, die im Zeitfahren keine Zeit auf Contador herausholen werden. So explosiv, wie Contador sich zuletzt präsentiert hat, werden sie ihn kaum loswerden können.

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  • Jo, Omega ist echt beängstigend. Man muss aber auch eingestehen, dass bei ihnen fast die gesamte Weltelite versammelt ist - der FC Bayern des Radsports. Da kann selbst Team Sky nicht mithalten, zumindest nicht in der Breite. Omega hat eben fast nur Siegfahrer in ihren Reihen (wobei natürlich davon auszugehen ist, dass eigentlich alle Worldtourprofis Siegfahrer sind, denn sonst wären sie keine Worldtourprofis ;) ).

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  • Omega hat natürlich den breitesten Kader für die Nord-Klassiker, aber das Omega das beste Team ist kann ich nicht so unterschreiben. Für Rundfahrten haben sie "nur' Uran, welchen ich nicht mit den anderen Topfahrer auf einer Ebene sehe, und Kwiatkowski welchen ich dieses Jahr noch nicht auf dem niveau sehe bei einer GT aufs Podium zu fahren. Vllt noch De Gendt wenn er seine einmalige Giro-Form findet.
    Bei Gts gibt es ganz andere Teams die viel stärker besetzt sind. AUch bei den Hügelklassikern sind andere Temas stärker besetzt.
    Bei den Nordklassikern wo Ihre stärken liegen, haben sie dieses Jahr aber großartig abgeschlossen und vor allem Kwiatkowski hat im Frühjahr überzeugt.

    Aber am Ende ist in der Worldtour nur Paris-Roubaix heraus gesprungen. EIn Seig ist dann i-wo doch sehr Mau.

    • Offizieller Beitrag

    Hatte ja schon in der Shoutbox geschrieben, dass ich bei der Vuelta 2014 einiges von Louis Meintjes aus dem MTN-Team erwarte. Schon bei dem Giro del Trentino konnte er jetzt zeigen wie stark er ist. Mit einem 15. und einem 9. Platz an den Bergankünften konnte der Vize der U23-WM 2013 erstmals bei einem Profi-Rennen auf sich aufmerksam machen.

    Edit: Auf der Königs-Etappe wurde er sogar 2. mit 10 Sekunden Rückstand zum Sieger und 31 Sekunden Vorsprung auf Gesamtsieger Evans. Mit 22 Jahren eine beeindruckende Vorstellung!

  • Hatte ja schon in der Shoutbox geschrieben, dass ich bei der Vuelta 2014 einiges von Louis Meintjes aus dem MTN-Team erwarte. Schon bei dem Giro del Trentino konnte er jetzt zeigen wie stark er ist. Mit einem 15. und einem 9. Platz an den Bergankünften konnte der Vize der U23-WM 2013 erstmals bei einem Profi-Rennen auf sich aufmerksam machen.

    Edit: Auf der Königs-Etappe wurde er sogar 2. mit 10 Sekunden Rückstand zum Sieger und 31 Sekunden Vorsprung auf Gesamtsieger Evans. Mit 22 Jahren eine beeindruckende Vorstellung!

    Da scheint wirklich ein großes Talent heranzureifen. Mir war er bei der U-23 WM aufgefallen und anschließend noch mit guten Resultaten in Ruanda und Malaysia. Das er jetzt aber so weit vorne mitfährt und Gesamtrang 5 belegt, und ohne das Teamzeitfahren noch weiter vorne gelandet wäre, das finde ich schon etwas überraschend. Gibt in dem Alter ja nicht so wahnsinnig viele, die da ganz vorne mitmischen und viele tun sich doch sehr schwer bei den Profis Fuß zu fassen und brauchen einige Anlaufzeit. Mit einer solchen Stärke am Berg könnte das aber mal ein richtig guter Rundfahrer werden, speziell da auch noch respektable Zeitfahrqualitäten vorhanden zu sein scheinen. Bin nun mal wirklich gespannt wie er sich in den kommenden Monaten und vor allem bei der Vuelta schlägt, denn dort wird er spätestens jetzt wohl gesetzt sein. MTN Qhubeka entwickelt sich wirklich gut und könnte noch für die ein oder andere Überraschung diese Saison sorgen.

  • Seine Leistung bei der u23-WM letztes Jahr hat mich ehrlich gesagt nicht übermäßig beeindruckt, da Meintjes da als Pro-Conti-Fahrer gegen lauter "echte" u23er gefahren war, die sicherlich nicht so ein professionelles Umfeld hatten.
    Die Rundfahrt jetzt war aber echt verdammt stark, vor allem die Leistung heute, auch wenn er sicherlich von seiner Außenseiterrolle profitieren konnte und nicht ganz ernst genommen wurde (so ähnlich wie bei Zardini vorgestern). Eine konstante GT traue ich ihm trotzdem nicht zu, aber ein Etappensieg könnte drin sein, wenn er gute Form hat.

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  • Team Colombia kann übrigens nicht bei der Tour of Turkey starten. Es gibt wieder einmal Problem mit Visa, dieses Mal haben mehrere Fahrer (unter anderem der kolumbianische Meister Rubiano Chavez) keines für die ersten Etappen des Giro d'Italia in Irland bekommen. Sie mussten einen neuen Antrag einreichen und haben deshalb im Moment keine Pässe, können also nicht in die Türkei einreisen. Leider ist das bei kolumbianschen Fahrern keine Seltenheit.

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  • Das ist schon wirklich schade für Colombia und beeinträchtigt das Team natürlich mächtig. Dem Teilnehmerfeld in der Türkei tut das aber keinen Abbruch, das kann sich dieses Jahr wirklich sehen lassen. Mit Greipel, Cavendish, Bos, Viviani, Guardini, Modolo und Weiteren sind vor allem die Sprints extrem stark besetzt. Da kann man sich wirklich freuen, dass die Rundfahrt auf Eurosport zu sehen sein wird. Der Kampf um den Gesamtsieg sollte ziemlich offen sein, wenn da auch ohne die ganz großen Stars. Die größten Name sind da vielleicht Rein Taaramae und Juan Jose Cobo, die aber in dieser Saison noch nicht herausragen konnte. Zudem kommt es zum Generationenduell von einem Fahrer wie Rebellin gegen die Yates-Brüder und Kudus von MTN. Sollten auf jeden Fall interessante Renntage werden und die Rundfahrt kann sich inzwischen in jeglicher Hinsicht sehen lassen.