Der offizielle Doping Diskussionsthread

  • Also ich finde, dass der Blutpass denoch sinnvoll ist, um größere Dopingvergehen abzufangen. Ansonsten kann man nur die Schwellenwerte für Doping weiter herabsetzen und bessere Tests entwickeln, damit man den Leuten auf die Schliche kommt.

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  • Die Grundidee des Blutpasses ist sicherlich nicht schlecht. Aber der Anti-Doping-Kampf ist und bleibt ein Hase-Igel-Rennen....

    Ich will nicht alles schlecht reden, aber ich glaube nicht mehr an einen sauberen Spitzensport. Es geht, wie immer, einfach um zu viel Geld. Genau aus diesem Grund, wird auch nix rauskommen. Ich denke in Zukunft werden wieder ein paar aufsehenserregende Fälle an die Öffentlichkeit gelangen. Dann folgt wieder große Aufregung.... hunderte Reportagen..... und wenig später ist wieder alles vorbei.

    Für mich wäre ein ganz wichtiger Schritt, die Verlängerung der Strafbarkeit von Dopingvergehen. Ich finde 8 Jahre sind zu wenig.... wenn ich daran denke, dass ab Ende der nächsten Saison alle Testproben von Olympia 2008 (wo China seine "Macht" demonstriert hat) verfallen, dann wird mir echt schlecht..... :icon_kotz:

  • Die Grundidee des Blutpasses ist sicherlich nicht schlecht. Aber der Anti-Doping-Kampf ist und bleibt ein Hase-Igel-Rennen....

    Ich will nicht alles schlecht reden, aber ich glaube nicht mehr an einen sauberen Spitzensport. Es geht, wie immer, einfach um zu viel Geld. Genau aus diesem Grund, wird auch nix rauskommen. Ich denke in Zukunft werden wieder ein paar aufsehenserregende Fälle an die Öffentlichkeit gelangen. Dann folgt wieder große Aufregung.... hunderte Reportagen..... und wenig später ist wieder alles vorbei.

    Für mich wäre ein ganz wichtiger Schritt, die Verlängerung der Strafbarkeit von Dopingvergehen. Ich finde 8 Jahre sind zu wenig.... wenn ich daran denke, dass ab Ende der nächsten Saison alle Testproben von Olympia 2008 (wo China seine "Macht" demonstriert hat) verfallen, dann wird mir echt schlecht..... :icon_kotz:

    Sehe ich genau gleich. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und bei viel Geld werden immer schwarze Schafe im Spiel sein. Ich kann leider absolut nicht beurteilen, ob und wie man Fahrern vertrauen soll.
    Wenn Doping nicht gesundheitsschädlich wäre, würde ich es sogar erlauben... denn die meisten Dopen doch nur weil sie selbst gewinnen wollen und mit dem Job ihr Geld verdienen... Vielleicht müsste es auch viel heftigere Strafen für die Produzenten geben?! Ohne die, würde es das alles ja nicht geben, aber die Nachfrage regelt hier anscheinend das Angebot -.-
    Harte Strafen(Justiz) halte ich beim Doping eher bescheuert. Ein gedopter Fahrer soll bluten! Finanziell und sportlich, aber nicht für Ewigkeiten ins Gefängnis einhocken, den er hat uns und der Allgemeinheit keinen Schaden zugefügt...

    So on... es ist halt ne never ending story...

    • Offizieller Beitrag

    Harte Strafen(Justiz) halte ich beim Doping eher bescheuert. Ein gedopter Fahrer soll bluten! Finanziell und sportlich, aber nicht für Ewigkeiten ins Gefängnis einhocken, den er hat uns und der Allgemeinheit keinen Schaden zugefügt...

    Naja, in gewisser weise ist es schon Betrug. Es gibt halt kaum andere Druckmittel als Freiheitsstrafen, da die positiven Aspekte des Dopings sonst klar überwiegen.

  • Naja, in gewisser weise ist es schon Betrug. Es gibt halt kaum andere Druckmittel als Freiheitsstrafen, da die positiven Aspekte des Dopings sonst klar überwiegen.

    Der Tatbestand des Betrugs ist dabei gegeben, aber man schadet damit niemanden körperlich.. Auch nicht die Allgemeinheit. Evtl. seelisch seine Fans? Sehr harte Strafen (lebenslange Sperre und sehr hohe Summen) sind angemessen... Aber Leute vergleicht es doch mal mit anderen Delikten. Für Freiheitsstrafen muss man hierzulande schwerwiegende Verbrechen begehen und da muss man beim Doping realistisch bleiben. Das soll bei Gott keine Verteidigung des Dopings sein, aber ich könnte jemand für so etwas nicht hinter Gitter bringen.
    "Weswegen sitzt du ein?" "Schwerer Raubüberfall mit Körperverletzung! Du?" "3 Jahre für Doping" Irgendwie nicht vorstellbar, aber unser Kabinett wollte glaub ich letzten Monat oder diesen über das Gesetz entscheiden^^
    Ach und noch etwas, falls das Gesetz kommt, wovon ich ausgehe, dann sollte es in allen Radsportländern angewandt werden... Ansonsten sitzen in manchen Nationen die Fahrer ein, während sich die Kolumbianer oder andere ins Fäustchen lachen ( können natürlich auch andere Nationen sein)

    Einmal editiert, zuletzt von AlexK (6. Mai 2015 um 15:42)

  • Das kann man nur leider nicht beeinflussen. Keine Regierung der Welt lässt sich vorschreiben, welche Gesetze gelten und welche nicht. Eine Vereinbarung zwischen den Ländern geht immer nur über deren Wohlwollen und das ist leider nicht über all gegeben.

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  • Ein Aspekt, den viele nicht kennen, ist, dass Doping nicht nur gesundheitsschädlich ist, sondern bei jedem Menschen ganz unterschiedlich anspringt. Dadurch gerät das natürliche Leistungsgefälle durcheinander. Wenn Doping also erlaubt würde, wären andere Fahrer vorne, als bei einem gänzlich sauberen Sport. Das ist einfach nicht Sinn und Zweck des Wettbewerbs.

    Noch etwas zum Thema Mikrodosen: Ich finde das, gerade was das Training angeht, am kritischten. Ich befürchte, es ist im Spitzensport heute Alltag, dass Doping im Wettkampf selbst gar nicht mal erforderlich ist...aber mit dieser Mikrodosentechnik lässt sich schon wieder viel härter und öfter trainieren und alles lässt sich sehr leicht und sauber verschleiern.

    Ich bin nach wie vor stark für die Beweislastumkehr - also, dass die Sportler selbst nachweisen müssen, dass sie stets sauber sind. Wie das dann in der Praxis aussieht und wie das machbar ist, keine Ahnung^^. Vielleicht muss dann jeder Profisportler ein spezielles Gerät daheim haben, in das er in vorgegebenen kurzen Intervallen pinkeln und bluten muss :D

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    True story.

  • Ich bin nach wie vor stark für die Beweislastumkehr - also, dass die Sportler selbst nachweisen müssen, dass sie stets sauber sind.

    Das widerspricht allerdings dem Grundsatz unseres Rechtssystems. Die Schuld muss bewiesen werden, nicht die Unschuld. Und wie soll ein Sportler seine Unschuld und "Sauberkeit" beweisen? Ich glaube nicht, dass es in der Praxis umsetzbar wäre. Man könnte aber die Definition von "schuldig" etwas anders definieren, also auch Athleten, bei denen es viele Hinweise, aber keine Beweise gibt, des Dopings schuldig sprechen, aber auch da ist es schwierig, eine Grenze zu ziehen. :(

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  • Ich denk schon dass das mit der Beweislastumkehr (rechtlich) grundsätzlich funktionieren dürfte, ganz einfach indem nur Fahrer bei Rennen erlaubt sind die ihre sauberkeit nachweisen. Um heute Profirennen fahren zu können musst du doch dich doch auch schon vorher bei der jeweiligen Anti-Doping-Behörde angemeldet haben und der Blutpass ist ja mittlerweile auch schon vorgeschrieben. Von daher wäre das nur eine Weiterentwicklung der bisherigen Vorgehensweise. Obs wissenschaftlich möglich ist Sauberkeit einwandfrei nachzuweisen ist ne andere Frage. Das hauptproblem wären aber wie immer die Kosten, denn dann wären es ein riesiger Zuwachs an Proben die untersucht werrden müssten und schon heute werden diese nur mit vielen Wochen Verzögerung ausgewertet... Man bräuchte also wirklich so ne Art Wundermaschine die das testen schon übernimmt :!:

  • Also ich als Jurastudent seh da keine rechtlichen Probleme.^^ Es handelt sich hier ja nicht um Strafrecht, sondern um Verbands -> Vereins -> Privatrecht. Sofern die Regelungen nicht den Grundsätzen des Zivilrechts und insbesondere dem von Treu und Glauben widersprechen, ist das alles kein Problem. Und ich sehe hier keine Komplikationen.
    Nur ein kleiner Vergleich: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz - insbesondere diskriminierendes Bewerbungsverfahren. Sofern der Bewerber auf eine Stelle Indizien für seine Diskriminierung darlegt - und da kann auch nur das Wort "junges Team" in der Stellenausschreibung ausreichen - muss der Arbeitgeber nachweisen, dass die Nichtberücksichtigung des Bewerbers nicht auf, hier wäre es das Alter, zurückzuführen ist.
    Zweites Beispiel: Seid der Schuldrechtsreform ist die Beweislastumkehr bei einer Pflichtverletzung aus einem Schuldverhältnis fest im Gesetz verankert. Gäbe es die nicht, könnten wir unser schönes verbraucherfreundliches System in die Tonne klopfen. Also Beispiel Mangelware: Nach aktueller Rechtslage ist es so, dass der Schuldner, also der Unternehmer, nachweisen muss, dass er die Pflichtverletzung (die Lieferung einer Mangelware) nicht zu vertreten hat. Wäre das anders herum...viel Spaß bei Reklamationen ;)
    Von daher ist die Beweislastumkehr kein Problem: Um an Weltverbandsinternen Radrennen teilzunehmen, muss ich nachweisen, dass ich sauber bin.

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  • Das klingt ja alles schön und gut, aber wie kann man das auch in der Praxis etablieren, so dass es aus rechtlicher Sicht auch einem Verfahren standhält? Es müsste ja eine Art von Nachweis sein, die ein Arzt oder irgend jemand externes mit Fachkompetenzen ausstellt, so dass es auch als Beweis dienen kann. Die bloße Behauptung der eigenen Unschuld dürfte ja unzureichend sein. Das muss sicher noch jemand bezeugen.

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  • Ja, genau, man braucht dann eine unabhängige Einrichtung, die der Sportler in bestimmten Zeitintervallen aufsuchen muss. Im Ergebnis ist das System bei näherer Betrachtung dann doch wieder genau gleich dem aktuellen, da es praktisch nicht möglich ist. Es wird dann wieder so sein, dass die Kontrolleure vorbeikommen und nicht der Sportler irgendeine Einrichtung aufsucht. Das ist logistisch schon unmöglich. Inwiefern man Krankenhäuser dafür nutzen könnte...keine Ahnung. Ein weiteres Problem: Wenn das System so läuft, dass die Testintervalle für jede Woche neu festgelegt werden, und jeder Sportler mindestens zwei am Tag absolvieren muss, dann fördert das aus Sicht der Sportler natürlich auch die Berechenbarkeit (Stichwort: Mikrodosierung).
    Leider geht alles, was mir da so einfällt, auch die Wundermaschine, die zuhause steht und alles testen kann und das Ergebnis gleich in die WADA-Zentrale funkt, doch sehr in Richtung 1984...irgendwann hat jeder Sporlter dann so eine Art Nacktscanner zu hause stehen, der ihn innerhalb einer Sekunde komplett durchleuchtet. Oder jeder Sporlter muss ein Armband tragen oder ihnen wird ein Chip implantiert....alles sehr skuril :D

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  • Oder endlich dafür sorgen, dass Medikamente nicht missbraucht, sondern nur dann zur Anwendung kommen, wenn sie auch unbedingt notwendig sind. Meines Erachtens ist es eine Unsitte, dass wir hier Medikamente "verschleudern", wo sie anderswo dringend gebraucht werden würden. Da allerdings Wirtschaftsunternehmen dahinterstecken, ist die Profitgier halt größer als das eigene Gewissen.

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  • Oh das ist Schade. Er war eigentlich der Hauptgrund für mich das Team Lupus mit in die DB aufzunehmen. Schade für Lupus den so verlieren sie ihren unangefochtenen Leader und somit eventuell die Chance auf Einladungen zu den großen amerikanischen Rennen.