Der offizielle Doping Diskussionsthread

  • Dann haben sie nicht alle die gleichen Voraussetzungen, meinetwegen, aber Lance Armstrong ist sowieso was eigenens, der hat nicht nur gedopt sondern dieses System war kriminell.
    Was ich einfach sagen wollte ist, dass ich Radsport trotzdem gut finde, da es für die Spannung nichts ausmacht ob die nun gedopt sind oder nicht, klar es ist dann nicht das "wahre" Ergebnis und fair ist's auch nicht, aber für den Moment war es trotzdem ein gutes Rennen.
    Außerdem liegt es doch in der Natur der Menschen, dass man betrügt oder zumindest mit vielleicht nicht fairen Mitteln etwas zu verbessern versucht. In der Schule versucht man doch auch zu schummeln obwohl man weiß, dass man es nicht darf. Wenn man dabei erwischt wird, ist's doof wenn nicht, ist es jedem egal, weil es keiner weiß.
    Das klingt jetzt alles so, als ob ich Doping gut finde, aber das tu ich nicht sondern wollte einfach nur meine Sichtweise mal schildern und Gedanken dazu geben wieso die Sportler dopen. Außerdem solange man nicht zu 100% jedes Doping überführen kann, wird es immer Doping geben, da sich die Sportler so immer besser machen wollen, vor allem wenn sie wissen, dass andere dopen glauben sie oft nur mit Doping mit diesen mithalten zu können. Das ganze ist in meinen Augen eine Spirale, aus der sich der Radsport, wahrscheinlich auch andere Sportarten nur mehr sehr sehr schwer lösen können.

    Besenwagen-Memory Meister der Meister 2012
    Besenwagen-Memory Sieger der Vuelta 2013
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    "Wer kämpft darf verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren"

  • Ich versteh, was du meinst. Voll und ganz. Teilweise denke ich genauso. Für die Spannung der Rennen an sich ist es für alle Beteiligten egal, ob gedopt wird. Es macht seltsamerweise bei vielen gar keinen allzu großen Unterschied. Was dem Laien auffällt ist eigentlich nur Mutantendoping a la Pantani oder Ricco. Wobei, was heißt seltsamerweise? Es sind eben nur die berühmten 0,1-1% Leistungsdifferenz. Der Unterschied am letzten Berg noch "frische" Beine zu haben oder schon mit brennenden Oberschenkeln in den Anstieg zu gehen. Der Unterschied 20./30. oder eben 4./1. zu werden - je nach Talent.
    Und ja natürlich tragen die Teams, Trainier, Ärzte, Verbände und Manager einen Großteil der Verantwortlichkeit. Aber im Endeffekt haben die Sportler selbst diese ganzen Institutionen um sich herum geschaffen - mehr oder weniger freiwillig. Das Gefährliche ist doch, dass man Leute mit wirtschaftlichen und stark zum Sport differenzierenden Interessen und mangelnden Kenntnissen über diesen und jeden anderen Sport ins Boot holt. Und schlimmer noch, diese Interessen überwiegen lässt. Das heißt für mich aber dennoch nicht, dass Sport nicht professionell sein kann, dass es keine Sponsoren gibt, dass man nicht sein Geld damit verdienen kann. Man muss die beiden Bereiche nur strikter voneinander trennen. Und da fehlt dem Radsport das Vereinssystem - vor allem eben dem Profiradsport. Es macht einen Unterschied, ob zwischen Sponsor und Mannschaft noch ein Verein wie der FC Bayern mit ehemaligen Spielern in den Führungspositionen zwischengeschaltet ist, oder ob der Sponsor im Prinzip Team und Mannschaft selbst ist. Das ist durchaus ein Systemfehler. Aber ich glaube, das erkennt bei der UCI so schnell niemand. Und wie man dem Abhilfe schafft. Nun ja. Vereine lassen sich nicht aus dem Boden stampfen.

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  • Wie viel Doping ausmacht, dass weiß ich leider nicht. Was ich aber denke, wie du sagst, dass auch ein gedopter Fahrer ohne großes Talent sicher nie die Tour gewinnen würde. Ein gewisses Talent muss da sein, ansonsten wird auch Doping nichts helfen.
    Nun zum Vereinssystem. Vereine im Profiradsport wären auf alle Fälle super, vor allem wegen dem Sympathie Wert oder dass sich Leute damit identifizieren könnn. Denn wenn nach 2 Jahren dein Team komplett anders heißt, dann verliert man den Bezug zum Team, was irgendwie Schade ist. Aber ob es im Dopingkampf helfem würde weiß ich nicht, da ein Verein auch am Erfolg interessiert ist und wenn dieser ausbleibt, versucht er doch auch alles um Rennen zu gewinnen.

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  • Wenn man Armstrongs Aussagen, er habe 2009 bei der Tour nicht gedopt, glauben kann dann weiß man, dass Doping eigentlich wenig ausmacht. Ich mein er gute Mann war damals auch schon in die Jahre gekommen....

  • Kommt auf den Hämatokrit-Wert des jeweiligen Fahrers an, da die Grenze der UCI auf einen Hämatokrit-Wert von 50 gelegt wurde sind bzw. waren Fahrer
    die einen natürlich niedrigen Hämatokrit-Wert haben, da sie höhere Steigerungsmöglichkeiten haben, laut Hamilton bringt 1 Punkt eine Leistungs-
    steigerung von 2%, vor allem interessant ist die Auswirkung auf längeren Rundfahrten, da der Wert bei einer Tour de France naturgemäß um 2-3 Punkte ab-
    nimmt, dies geschieht auch bei regelmäßig hartem Training über längere Zeit, deswegen ist es auch nicht möglich das ein Fahrer das ganze Kalenderjahr dominiert.
    Mit EPO wurde dieser Prozess zum Teil außer Gefecht gesetzt.

    http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4matokrit

  • http://de.eurosport.yahoo.com/news/radsport-…-201246130.html

    Schon allein so manche Kommentare drunter. Zuerst dachte ich ja, okay, es geht doch Herr Armstrong. Aber beim zweiten Lesen fällt einem schon wieder diese manipulative Selbstdarstellung auf. Und was er wirklich verfolgt. Amnestie. Soso. Lächerlich ist, wie er Fakten oder allgemein vorhandene Vermutungen aufzählt und sie als die eigene große Erkenntnis verkauft (bezogen auf die alten Generationen). Interessant ist eigentlich nur der Teil, in dem er über Pat McQuaid herzieht. Meint er das wirklich so? Oder möchte er sich nur auf die Seite der breiten Masse stellen, die den Iren fallen sehen will?

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  • Nun auch Rasmussen mit einem umfassenden Geständnis, er soll auch über ehemalige Teamkollegen ausgesagt haben.
    Erschreckend für mich ist das er 12 Jahre durchweg gedopt hat.
    http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_79646.htm

    http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_79653.htm

    Und Armstrong macht sich wirklich lächerlich, er schiesst im Moment gegen jeden um irgendwie gut dazustehen, er soll auspacken,
    dann bekommt er die Chance zu einem Neuanfang in ein paar Jahren und der Radsport vielleicht auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Evel (31. Januar 2013 um 17:12)

  • So ein umfassendes Geständnis in der Absicht mit allen Anti-Doping-Gremien zusammenzuarbeiten um den Radsport und den Sport zu säubern, hätte ich eben auch von Armstrong erwartet. Aber er ist und bleibt ein charakterloser Selbstdarsteller.

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  • Früher oder später wird es eh rauskommen. Die Medien werden sich schon wie eine blutlechzende Meute aus Hyänen und Vampiren auf die Skandale stürzen.

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  • Diese Personalie beim FCB stört mich auch ein "wenig", um es mal suggestiv zu formulieren. Ich weiß, dass er ein Doper ist. Und ich sage bewusst IST.
    Ich meine, wenn die Lawine einmal losbricht, dann wird sie rollen. Fussball mag zwar die populärste Sportart der Welt sein, aber weltweit wird die Medienlawine ins Rollen kommen, wenn es mal einen Skandal gibt. Übertragen auf den Radsport sind die Dopingdiskussionen in Italien und Frankreich auch lange nicht so extrem zerfleischend gewesen wie bei uns. Unsere Welt ist, was Nachrichten angeht, doch noch eher national geprägt. Das darf man nicht vergessen.

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