Beiträge von AlexK

    https://www.derstandard.at/story/30000002…-bora-hansgrohe

    Red Bull möchte scheinbar bei Bora einsteigen - ich habe eigentlich seit langem mir gedacht, dass sie sich im Straßen-Radsport mehr engagieren könnten/werden.

    Spannend wäre dann auch, ob WvA als Red Bull-Fahrer potenziell Team wechseln könnte.

    Was hält ihr davon?

    Grundsätzlich finde ich es gut und mich überrascht der Einstieg bei den Profis in keinster Art und Weise. RB hat die letzten Jahre mit manchen Fahrern (z.B. Palzer) als auch mit der Cycling Academy immer mehr mit Denk zusammengearbeitet. Zusätzlich ging Denk auch nie direkt auf die RB Frage ein oder wollte es nicht. Das sich hier etwas angebahnt hat, war wahrscheinlich.
    Gut ist auch, dass es ein potenziell richtig starker finanzkräftiger Sponsor ist, der bestens vermarkten kann. Ich sehe dadurch nur Vorteile für den deutschsprachigen Raum. Klar werden es ggf. manche Fahrer schwerer haben, aber wenn dafür mehr in den Nachwuchs investiert wird, dann dürfte dies langfristig durchaus positiv sein. Wir wissen ja alle wie es um den Nachwuchs steht...

    Was mich allerdings überrascht, ist der Einstieg an den Unternehmen und das gleich mit der Mehrheit. Ich hätte eher als Sponsor gerechnet. Aber gehen wir mal davon aus, dass Denk gut gewirtschaftet hat, dann könnten durchaus 5-10 Mio. € fließen für die Mehrheit an den Unternehmen.
    Jetzt wäre die spannende Frage, ob das schon früher bekannt war und der Roglic Transfer auch durch dieses Wissen erst möglich wurde :D

    Wir werden es nach und nach wohl erfahren.

    Absolut!
    Und das schlimme ist, ich kann meine a) b) und c) Argumente genauso für eure genannten Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen usw. aufzählen.
    Die Lösungen mit Stars und Förderung sind ebenfalls die gleichen.. Man muss sich doch nur bei Olympia teilweise anschauen, was manche Länder an ihre Stars ausschütten, geschweige denn von der massiven Förderung..
    Mit Geld kann man vielleicht nicht direkt Erfolg kaufen, aber man kann die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg immens steigern.. Ob das nun mit Förderungen im Nachwuchs, Prämien, bessere Strukturen usw. vonstatten geht ist im Endeffekt ja egal. Ich kenne nicht die Zahlen bezüglich der Sportförderung in Deutschland, aber ich würde die These in den Raum stellen, dass diese in vielen Bereichen sicherlich schon in Relation zu anderen Ausgaben viel höher war. Das sportliche Abschneiden in vielen Disziplinen kommt ja sicher nicht von ungefähr.

    Stimme dir absolut zu. Es fährt ja fast jeder Rad, aber kaum einer interessiert sich für den Sport. Die meisten mit denen ich dazu spreche, sagen eben auch, dass es zu langweilig ist. Bei vielen Etappen haben sie auch vollkommen Recht, aber die neuere Generation sorgt meines Erachtens doch für mehr Spannung durch ihre aggressivere Fahrweise.

    Sind wir ehrlich, es ist schwer den Nachwuchs hier zu begeistern, wenn a) die Idole / Stars in Deutschland weniger werden b) der Nachwuchs sowieso Probleme hat in den Strukturen und c) der Sport dann doch im Vergleich langweiliger ist, als die meisten anderen Sportarten.
    Meistens sind es diejenigen, wo die Eltern selbst Radsport betreiben oder Fans davon sind und ihre Kids diesbezüglich fördern. Hatte letztens den Tourfunk Podcast zu dem Thema gehört, wenn Eltern teilweise 200-300km oder mehr am Wochenende die Kids zum Rennen fahren müssen, das war vor 20 Jahren noch ganz anders..
    Es gibt für mich nur 3 Lösungen des Problems.
    1. es kommt wieder ein deutscher Superstar, der medial die Leute mitnehmen kann. Das muss dann ein Fahrer vom Kaliber Zabel oder Ulrich sein
    2. Es wird massiv gefördert wie beispielweise UK vor Olympia
    3. Der Radsport transformiert sich und wird spannender. Kürzere Rennen, neue Innovationen.

    Leider ist alles 3 doch sehr unwahrscheinlich. Man kann eben nur hoffen, vielleicht hilft es ja auch, wenn die Tour mal wieder 2-3 Tage in Deutschland ist und ordentlich Werbung macht.
    Und zum Thema Doping sage ich am besten nichts. In Zeiten wo wirklich viele Hobby und Freizeitsportler im Fitnesstudio nachhelfen, "Abnehmspritzen" verkauft werden und auch andere Sportarten sich nicht rühmen, steht der Radsport die letzten Jahre echt ziemlich sauber da. Ich würde zwar meine Hand nicht ins Feuer legen, aber das würde ich bei den anderen Sportarten auch nicht. Genau aus dem Grund, weil es bereits bei den Amateuren schon beginnt...

    Wie seht ihr tendenziell die Entwicklung der deutschen Fahrer/Radsports ingesamt?

    Ich finde so langsam merkt man doch, dass wir gerade in der Spitze leider stark zurückgefallen sind zu früher. Im Zeitfahren oder bei den Sprints hatten wir ja das letzte Jahrzehnt wirklich die Elite gestellt mit Martin oder auch Kittel,Dege, Greipel.
    Habe mir heute auch mal die Statistiken der letzten Jahre angesehen, was meinen Eindruck bestätigt (zumindest auf Siege gesehen + UCI Wertung). Von der Spitze leider weit entfernt, die Breite ist ok - es fahren einige Deutsche in der WT. Aktuell so ca. 35 +- Fahrer, aber es werden leider auch nicht mehr. Alle die sich mit dem Nachwuchs beschäftigen, können das leider bestätigen bzw. teilweise kommen die "harten" Zeiten erst noch auf uns zu.
    Zwar haben wir 2 deutsche WT Klassiker und 2 Pro Rennen, allerdings fehlen im Endeffekt die ganzen kleinen Rundfahrten.

    Habe für das Jahr 2023 hier mal die Statistik herausgelasen. Für mich sind die Newcomer oder Überraschungen ganz klar Denz, Engelhardt, Mayrhofer und ggf. Lipowitz. Zimmermann hatte echt ein starkes, solides 2023. Auch Kämna kam wieder stark zurück und ihm traue ich auch zu, dass er sich noch weiter verbessern kann - die Frage ist nur, ob Bora dafür noch die richtige Adresse ist bei der ganzen Konkurrenz.
    Wenn ich nun aber den Bogen zum Eingang ziehe und Richtung "Spitze" schaue, dann wird es eben doch eng. Vom Potenzial kann ich kaum einschätzen, wer es aus dieser Liste wirklich in die Top 30 und besser schaffen könnte? Klar, Ackermann sicherlich, er war ja 4 Jahre in diesem Bereich, konnte die letzten Saisons aber bei weitem nicht mehr an sein Topniveau anknüpfen. Selbiges gilt für Schachmann und auch Buchmann. Zimmermann arbeitet sich stetig nach oben, sollte er sich nochmals verbessern können, dann kann er sicherlich nahe an die Spitze kommen, aber ob er je die Spitze erreichen wird?

    Schauen wir mal auf die jüngeren Fahrer, da sieht es dann doch ein wenig anders aus. Vom Potenzial und den Leistungen ist da besonders Engelhardt aufgefallen. Er ist 23 und machte dieses Jahr einen großen Sprung leistungstechnisch. Letztes Jahr wurde er Europameister in der U23. Für mich der wahrscheinlichste Kandidat, der sofern er gesund bleibt, tatsächlich im Bereich der Klassiker und Tagesrennen zukünftig glänzen könnte. Direkt danach würde ich Mayrhofer platzieren wollen.
    Die EF Fraktion mit Steinhauser und Rutsch sind ebenfalls Talente, aber hier wäre es an der Zeit den Status zu verlassen. Gerade Steinhauser scheint mit seinen 22 noch Potenzial zu haben.
    Marco Brenner scheint der zu schnelle Sprung in die WT irgendwie nicht gut getan zu haben, vielleicht kommt er bald wieder zurück.. Vom Potenzial sollte es dort keine Zweifel geben. Interessant sind auch Lipowitz und Heiduk, die dieses Jahr gute Leistungen gezeigt haben und ebenfalls noch jung sind.

    Zu guter letzt die jüngere Fraktion. Hier sind Emil Herzog (Bora) und Paul Fitzke (Auto Eder) zu nennen, die bei den Junioren sehr stark waren und dort viel gewannen. Aber nicht jeder starke Junior wird auch ein starker Profi, das Potenzial dazu haben aber beide und es würde mich nicht überasschen, wenn einer der beiden auch bald Profi Rennen gewinnt. Auch wenn dies noch ein paar Jahre dauern könnte.

    Irgendwie zwar viel Potenzial aber wenig Handfestes.. Die Konkurrenz aus Frankreich, Belgien, Italien,UK, usw. schläft bekanntlich auch nicht. Es wäre für den Nachwuchs echt wichtig, dass wieder mehr Ergebnisse und Siege zustande kommen, ansonsten dürfte sich der Trend wahrscheinlich fortsetzen. Leider.

    #Prev.Diff.RiderTeamPoints
    64189▲125 Kämna LennardBORA - hansgrohe1182.6
    104190▲86 Zimmermann GeorgIntermarché - Circus - Wanty852
    136171▲35 Ackermann PascalUAE Team Emirates670
    146129▼17 Bauhaus PhilBahrain - Victorious632.1
    149746▲597 Denz NicoBORA - hansgrohe625.1
    152366▲214 Degenkolb JohnTeam dsm - firmenich616
    155156▲1 Politt NilsBORA - hansgrohe611.1
    15981▼78 Walscheid MaxCofidis592
    165348▲183 Engelhardt FelixTeam Jayco AlUla574
    1733581▲3408 Mayrhofer MariusTeam dsm - firmenich546
    184148▼36 Buchmann EmanuelBORA - hansgrohe491
    202678▲476 Zwiehoff BenBORA - hansgrohe455
    2981583▲1285 Steinhauser GeorgEF Education-EasyPost310.6
    3282373▲2045 Lipowitz FlorianBORA - hansgrohe275.4
    376560▲184 Rutsch JonasEF Education-EasyPost231
    379128▼251 Kanter MaxMovistar Team229
    446269▼177 Arndt NikiasBahrain - Victorious192.1
    464329▼135 Schachmann MaximilianBORA - hansgrohe186.1
    5141768▲1254 Osborne JasonAlpecin-Deceuninck158.2
    526399▼127 Steimle JannikSoudal - Quick Step153
    550493▼57 Koch JonasBORA - hansgrohe144.1
    7381747▲1009 Heiduk KimINEOS Grenadiers95.9
    812376▼436 Hessmann MichelJumbo-Visma84
    836836- Ballerstedt MauriceAlpecin-Deceuninck80.2
    862800▼62 Brenner MarcoTeam dsm - firmenich75
    967119▼848 Geschke SimonCofidis63
    9861335▲349 Palzer AntonBORA - hansgrohe61.4
    10051974▲969 Krieger AlexanderAlpecin-Deceuninck60
    10252456▲1431 Stork FlorianTeam dsm - firmenich58
    16791125▼554 Hollmann JuriMovistar Team23
    2040new Heinschke LeonTeam dsm - firmenich13
    23531437▼916 Lührs Luis-JoeBORA - hansgrohe7.4
    23771078▼1299 Sütterlin JashaBahrain - Victorious6.3
    30781991▼1087 Märkl NiklasTeam dsm - firmenich1.1

    Dann versuche ich mal wieder meine Einschätzung zum deutschen Team Bora-Hansgrohe zu geben.

    Bora beendete das Jahr 2023 mit offiziellen 23 Siegen (laut PCS) und rutschte in der Teamwertung UCI von Platz 4 auf 10. Letztes Jahr war natürlich gekrönt durch den Giro, aber auch die überragend auffahrenden Neuzugänge Hindley, Vlasov und Higuita. Leider musste man sich aber von der Spitze ins graue Mittelmaß verabschieden. Anders kann man 6 verlorene Plätze kaum deuten. Schlechter vom Abschneiden zum Vorjahrer war nur IWT, die sogar 10 Plätze verloren.

    Es ist sicherlich schwer genaue Gründe für das schlechte Abschneiden zu finden, aber manche Thesen kann man sicherlich aufstellen, welche auch nicht wirklich neu sind.

    1. Krankheiten, Verletzungen und Sturzpech
    Ich finde es seit einigen Jahren doch auffällig, wie oft die etatmäßigen Stars oder Kapitäne leider in wichtigen Rennen nicht auf ihrer Topform sind. Sturzpech kann immer passieren, da kann man nur schwer etwas machen aber wie oft habe ich nun die letzten 3 Jahre gehört, dass der Kapitän krank war oder nicht fit.
    Politt im Frühjahr, Vlasov und Kämna beim Giro, Schachmann hat eine persönliche Odysee seit 2-3 Jahren. Buchmann, Konrad, Bennett (der nie wirklich in Topform kam bei Bora und als ich ihn einmal auf hohem Niveau sah bei der Vuelta 22, da (oh Wunder), fiel er mit Krankheit dann aus..
    Klar ist man bei Bora näher dran und sie kommunizieren offener, aber in der Breite war es einfach zu viel.. Stürze waren aber glücklicherweise seltener als die letzten Jahre, dafür eben andere Krankheiten/Erkältungen in den Vordergrund rückten.

    2. Persönliche Entwicklung / Training

    Schwerer Punkt, aber es fällt eben doch auf, dass im Vergleich zu den anderen Topteams, die Entwicklung vieler Fahrer stagnierte oder nicht mehr besser wurde verglichen zu ihrem Topniveau und dem Ranking / Ergebnissen in den Rennen.
    Ganz oben sind da natürlich Bennett, Buchmann, Schachmann, teilweise auch Konrad zu nennen, die nicht nur stagnierten sondern auch wesentlich schlechter abschnitten als in ihren starken Jahren. Für das Team ist das natürlich immer schwierig, da der Großteil des Budgets eben doch in diesen Fahrern steckt.
    Bei der zweiten Reihe könnte ich aber genauso weitermachen. Aleotti stagniert bzw. fuhr vor 1 oder 2 Jahren schon stärker, bei Fabbro waren die letzten beiden Jahre auch die schlechtesten in der WT, Schelling war zwar wieder besser als letzte Saison, aber dennoch weit entfernt von der Form 2021..
    Bob Jungels hatte wieder einmal ein ganz schwaches Jahr. Higuita kam auch kaum in Tritt und selbst ein Hindley ist für mich ein Phänomen. Fast schon vergleichbar mit Thomas, der gefühlt auch nur in Topform bei einer GT steht, in sonstigen Rennen im Jahr fährt er aber selten um den Sieg mit...

    Natürlich gab es auch Lichtblicke wie Kämna ( der beim Giro stark war trotz Erkältung), Cian der in zukünftigen GT's Richtung Podium gehen wird und Nico Denz, der für mich die Überraschung schlechthin war bei Bora. Auch andere Fahrer wie Meeus waren solide, aber im Grunde genommen kann man durch die 2 oberen Punkte die Rankings erklären. Das Bora wesentlich weniger Budget zur Verfügung hat als andere Topteams wie Ineos, Jumbo oder UAE ist natürlich auch klar und macht die Sache nicht einfacher.

    Transfers (UCI Ranking):
    Bei Bora gibt es einige Änderungen. Abgänge sind sehr namhaft wie Politt(141), Konrad(158), Bennett(205). Auch Schelling (282) geht und bei manchen steht es noch nicht fest, wohin es sie zieht. Das sagt aber dann schon viel aus über diese Fahrer, ansonsten wären sie schon unter Vertrag... Für mich sind die Abgänge anhand der Leistungen nicht dramatisch, wobei Politt einen starken Sommer hatte. Bei ihm ist aber auch das Thema, dass zu wenige Ergebnisse und Platzierungen zustande kommen, leider. Bin gespannt wie er sich bei UAE schlägt.

    Bezüglich der Neuzugänge bin ich durchaus optimistisch. Man konnte mit Roglic (4.) zweifelsohne einen der besten Fahrer verpflichten, was bei Bora in dieser Größenordnung nur Sagan früher war. Klar es ist immer ein Risiko, aber für mich persönlich war z.B. bei Bennett aufgrund seiner langen Verletzung das Risiko größer, was sich bewahrheitet hatte. Im Normalfall ist Roglic ein Fahrer die in die Top 5 der UCI fährt, bei 2 Jahren Vertrag ist das Risiko ok.

    Zusätzlich kommen Martinez(275), der ein ganz schwaches 2023 hatte, Sobbrero (184), Welsford (68) , Adria (172), Maciejuk (868) und Hajek / Herzog. Letztere fuhren früher bei Team Auto Eder, finde ich persönlich auch richtig, so zeigt man den Talenten, dass Auto Eder eine gute Adresse ist mit hohen Chancen auf einen späterne Profiplatz. Auf dem Blatt Papier würde ich die Nezugänge perspektivisch stärker einordnen. Auch das Alter spricht für die Nezugänge.

    Ausblick 2024:
    Aufgrund des vorhandenen Niveaus und auch der Neuzugänge sollte Bora wieder in die Top 5 oder ggf höher kommen können. Natürlich ist es stark abhängig wie die Fahrer, insbesondere Roglic, performen. Aber man muss schon sagen, dass Bora im Bereich GT meines Erachtens mittlerweile die in der Breite fast stärkste Mannschaft besitzt. Roglic, Hindley, Vlasov,Uijtdebroeks,Higuita,Martinez, Kämna, Buchmann, Jungels, Schachmann... Alles Fahrer die schon Rundfahrten gewonnen haben oder weit oben in der Top10 standen. Ich möchte da kein Sportlicher Leiter sein, zwar ist die Breite und das Niveau groß, aber das birgt natürlich auch Konfliktpotenzial..^^
    Etatmäßig fehlen aber die Topfahrer für die nordischen Klassiker und die Sprints. Mit van Poppel hat den wohl besten Anfahrer und jemand der immer in die Top 10 fahren kann. Ggf. kann Welsford in die Lücke von Bennett stoßen, viel schlechter kann er es kaum machen. Aber ob Welsford wirklich der Sprinter sein wird, der die Konkurrenz schlägt?
    Vielleicht können Denz, Meeus und Jungels in den Nordklassikern für Überraschungen sorgen, die Erwartungen sind auf jeden Fall nicht sonderlich hoch, gerade Denz traue ich diesbezüglich viel zu..

    Es würde mich dann doch wundern, wenn Bora nicht wieder an 2022 anknüpfen könnte und die ein oder andere Rundfahrt wieder gewinnen kann. Vielleicht schafft es ja auch Schachmann wieder in die Nähe seiner alten Form zu gelangen. Für ihn und Buchmann ist es das letzte Vertragsjahr, da muss was kommen ;)

    Meinungen?

    Hallo zusammen, wie kann man denn im PCM die Ermüdung steuern ? Gehe ich richtig davon aus, dass durch Rennen und Training die Ermüdung steigt ?

    Wie komme ich denn von einer hohen Ermüdung wieder runter ? Nur indem ich den Fahrer keine Rennen fahren lasse oder kann man ihm auch durch

    irgend eine Einstellung eine Pause vom Training gönnen ?

    Ich dachte das geht über die Seite Planer. Aber da finde ich keine Einstellungsmöglichkeiten.

    Also in der Vorgängern (habe den PCM23 nicht) war es so wie du beschrieben hattest. Dies wird seit ein paar Jahren automatisch mit den Formhöhepunkten gesteuert, sprich der Fahrer trainiert automatisch sich in Bestform auf diese Ereignisse..
    Wenn zwischen den Formhöhepunkten aber zu wenig Zeit liegt oder der Fahrer einfach zu viele Rennen hat, dann wird die Ermüdung Überhand nehmen und es wird schwierig rechtzeitig wieder fit zu werden. Während der Rennen nimmt die Ermüdung meines Wissens nicht ab(ist ja auch nachvollziehbar).

    Zwischen den Formhöhepunkten sollten daher mind. 2-3 Monate liegen, wenn man wirklich Bestform haben möchte.

    Kann mich euch beiden nur anschließen bei den Einschätzungen.. Klar kann man sich darüber streiten, aber die richtigen wurden genannt.
    Das die genannten Fahrer so dominieren war für mich nicht überraschend :)
    Bei den Newcomern ist für mich ganz klar Healy vorne. Dicht gefolgt von Milan, Gall, van Wilder, Vermeersch, Jorgenson, (Groves).. Allesamt hatten super Leistungen und sich teilweise massiv im UCI Ranking verbessert. Skjelmose auch richtig stark, besonders im Frühjahr, jedoch ein wenig enttäuschend bei der Tour. Sein Leistungssprung war dennoch enorm.

    Werde die nächste Zeit auch mal wieder meinen jährlichen Eindruck zu unserer deutschen WT Mannschaft schreiben.. Eins nur vorweggenommen, das ganze Team betrachtet war die Saison die schlechteste seit langem und ein klarer Rückschritt. Leider..

    Ina-Joko Teutenberg ist sportliche Leiterin bei den Trek-Frauen😉

    Jakobsen geht offenbar zu DSM, Jorgenson und Tulett zu Jumbo und Bagioli zu Trek. Zu van Wilder habe ich noch nichts gelesen. Der wäre natürlich interessant, denke aber er er verlängert bei Quick-Step.

    Sobrero wechselt wohl tatsächlich zu Bora, genauso wie Welsford, Martínez und Adria. Dazu stehen Herzog, Hajek und Schrettl offenbar vor dem Sprung zu den Profis.

    Neben den genannten wird leider auch Ide Schelling das Team (Astana) verlassen. Fabbro ist bei Quick-Step im Gespräch.

    Bin jedenfalls gespannt wann die ersten Namen veröffentlicht werden😁

    Ok, ich habe Tante auf Herrn Schwarz bezogen.. So macht es natürlich Sinn ^^

    Jakobsen zu DSM macht als Holländer natürlich viel Sinn.. Gehen ja auch einige bei DSM da dürfte Budget freiwerden. Das Jorgenson und Tulett zu Jumbo gehen sagt auch viel aus. Die stärksten Fahrer sind dort ebenfalls langfristig gebunden. Bagioli hätte ich vor 2 Jahren schon gerne bei Bora gesehen und sie waren ja auch schon dran an ihm, aber schade. Ob die genannten sich dann bei Bora dementsprechend entwickelt hätten? Wer weiß..

    Naja bei Welsford weiß ich nicht so recht. Die Entwicklung ist zwar gut für 2 Jahre als Profi, aber er wird nächste Saison 28 sein und ob er die jüngeren Sprinter auf Distanz halten wird, wage ich zu bezweifeln. Die Ergebnisse dieses Jahr waren außer in Argentinien und beim Scheldepreis auch nicht überragend. Gerade bei der Tour reichte es im Sprint nicht für die Top10.
    Martinez ist natürlich ein guter Transfer, der auch in Verbindung mit den GC Zielen passt und wäre neben Higuita ein weiterer Kolumbianer. Dieses Jahr fährt er aber weit hinterher, ich weiß aber nicht, ob er gestürzt war oder durch Krankheit Probleme hatte.
    Sobrero ist ein solider Fahrer, der auf jedem Terrain gut unterwegs ist, Adria kommt von der ProTour, hatte aber im Frühjahr schon gute Ergebnisse und gehört sicherlich in die WT. Naja und bei den Talenten, da dürfte es sicherlich noch ein wenig dauern.

    Der Markt ist dieses Jahr schwer und Bora muss ( auch wenn die Tour gut war) wohl anerkennen, dass diese Saison wieder ein Rückschritt als ein Fortschritt war.
    Aktuell stehen sie laut UCI auf Rang 9 und wenn sie nicht noch eine richtig starken Herbst (Vuelta) haben, dann dürfte der Rang auch so bleiben. Das ist so ziemlich genau Mittelfeld, das dürfte Denk nicht gefallen :)

    Tante sportliche Leiterin? Wusste ich jetzt auch nicht, aber ist doch schön, wenn aus Deutschland wieder mehr Sponsoren dazu kommen :)
    Finde es aber auf jeden Fall sehr spannend was LIDL dort macht.

    Bis jetzt hält es sich aber stark in Grenzen mit Veröffentlichungen, was mich ein wenig überrascht, da im Normalfall ein Großteil schon fix sein dürfte..

    Gerade bei Bora dürfte sich noch ordentlich was tun, es gehen ja doch einige bzw. mit Bennet, Konrad und Politt auch Leute die für andere enorm Budget freimachen werden. Wobei es dieses Jahr nicht so viele freie Fahrer gibt, deren Verträge auslaufen - gibt natürlich auch Transfers, die aber relativ selten sind..

    Bin echt mal gespannt, wo Denk zuschlagen wird. Da er ja gerne auf jüngere Fahrer setzt, könnte ich mir von den finanzierbaren Fahrern Bagioli, Jorgenson, van Wilder und Tulett gut vorstellen. Sind ja noch einige andere in der Spekulation u.a. Jakobsen, Sobrero. Mit van Poppel haben sie ja wohl einen der besten Anfahrer, da bin ich mal gespannt ob die volle Hoffnung nun auf Meeus gesetzt wird oder noch ein Sprinter geholt wird. Für mich wäre Welsford da nicht wirklich stärker als Meeus..

    https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_134919.htm

    Gerade bei Bora wird sich dieses Jahr ordentlich das Transferkarussel drehen, bin echt gespannt wie es nun weitergeht. Da ein Großteil nicht vorzeitig verlängert hat, ist davon auszugehen, dass echt viele gehen werden. 14 Fahrer haben keinen Vertrag für nächstes Jahr...
    Bei Politt könnte ichmir neben UAE, aber auch Lidl-Trek oder Alpecin vorstellen

    Fahrer ohne Vertrag 2024:

    BENNETT Sam

    KONRAD Patrick

    POLITT Nils

    BENEDETTI Cesare

    KOCH Jonas

    ALEOTTI Giovanni

    SCHELLING Ide

    FABBRO Matteo

    MULLEN Ryan

    ARCHBOLD Shane

    WALLS Matthew

    WANDAHL Frederik

    PALZER Anton

    KORETZKY Victor

    Das die Presse und Herr Seppelt genau zur Tour den Artikel bringen ist nachvollziehbar.. Sie wollen ja schließlich bezahlt werden...
    Ich würde auch nicht meine Hand ins Feuer legen, dass alle bei der Tour sauber sind.. Dennoch sollte die Unschuldsvermutung gelten, solange nichts anderes bewiesen wurde. Auch wenn manche Leistungen tatsächlich wie "Phönix aus der Asche" kommen und Fragen aufwerfen.

    Ganz sachlich finde ich den Artikel wie bereits beschrieben nicht. Die ertappten Sünder waren meist niedrige Profis und manche schwarzen Schafe / Teams.
    Dennoch finde auch ich es bemerkenswert ruhig oder würde ihr tatsächlich die Hand für den Großteil ins Feuer legen?
    Ich vermute aber auch, da wo das meiste Geld und Technologie ist, da dürfte die Wahrscheinlichkeit höher sein, dass aufgrund der Professionalität das Doping so "gut" gemacht werden kann, dass es ggf. nicht mehr "so einfach" bemerkt wird.

    Ich lasse mir den Spaß an der Sportart Radsport jedenfalls nicht verderben, bin aber auch kein Kettenhund wie manch anderer Dopingjäger. Betrogen wird immer, nicht nur im Sport. Und je mehr Geld im Spiel ist, desto professioneller wird es. Und auch die Fallhöhe wird höher. Nicht auszumalen, wenn beim FC Bayern oder Real Madrid Dopingtests positiv wären, was das für den Sport bedeuten würde. Monetär ist es sicherlich auch im Interesse der Verbände, möglichst wenig Sünder zu haben (ggf. zu entdecken) ?

    Sehe ich ähnlich, allerdings wissen wir ja auch, was Verträge heutzutage wert sind...
    Lidl ist ja kein neuer Sponsor, aber als Hauptsponsor ist es ja was ganz anderes. Bin auch gespannt, was das für den deutschen Markt bedeutet und was sie für Schwerpunkte setzen wollen.. Vor allen Dingen langfristig. Wichtig wäre eher der Nachwuchsbereich.

    Was meint ihr eigentlich aktuell zu den Leistungen von Bora?
    Ist irgendwie bei den meisten Fahrern der Wurm drin. Pleiten, Pech und Pannen trifft es wohl ganz gut. Nach dem Frühjahr sind sie Platz 14 von 18 WT Teams und der Trend ist nicht gerade positiv. Was brutal auffällig ist, dass es kaum einer schafft, mit Topform am Start zu stehen.. Zumindest die besseren Fahrer sind alle regelmäßig krank und bei Fahrern wie Schachmann ist man meiner Meinung zunehmend ratlos. 15 Verträge laufen dieses Jahr aus, da könnte es auch wieder ordentlich Fluktuation geben.
    Gibt aber glücklicherweise auch Lichtblicke.. Mal sehen, wie sie dieses Jahr beim Giro abschneiden, aber das Niveau ist dieses Jahr wesentlich höher, sodass ich hier maximal das Podium zutraue und das ist aufgrund der letzten Leistungen schon ein hohes Ziel. Bora ist am Berg dieses Jahr lange nicht mehr so stark wie letztes Jahr.

    Finde den Beitrag gut. Würde mich selbst zwischen 6 - 7 sehen, ich verfolge die Rennen am Fernsehen in der Regel nicht, außer manche Klassiker oder z.B. die WM / Tour.. Allerdings lese ich gerne Nachrichten, Ergebnisse dazu.

    Sehe es aber ähnlich wie meine Vorredner, dass die Spitze relativ dünn ist bei den Frauen und es an der Breite felt. Wobei man aktuell auch ne handvoll Männer aufzählen könnte, die nahezu alles abräumen was möglich ist :) Natürlich ist van Vleuten ein Phänomen, aber es kommt ja auch eine Zeit nach ihr.
    Bei den Männern ist es meines Erachtens die letzten Jahre eine gute Nachwuchsarbeit gewesen, sieht man daran, wie stark und enorm der Nachwuchs in den hohen Profi bzw. Elitebereich vorrückt.

    Super zusammengefasst👍🏻 Kann dir da in fast allen Punkten nur zustimmen!

    Für mich war der Königstranfer ebenfalls die Verpflichtung von Aldag als Sportdirektor.

    Betrachtet man die Transfers für das kommende Jahr, erscheinen diese zunächst etwas dürftig. Stellt man diese den Abgängen aber gegenüber, so hat man sich personell zumindest nicht verschlechtert.

    Wenn dazu noch die „Altfahrer“, wie du sie nennst, im nächsten Jahr wieder besser performen bzw. an bereits gezeigte Leistungen wieder anknüpfen und auch Bennett noch einige Siege mehr beisteuern kann, dann wird man sich im Vergleich zu dieser Saison nochmal steigern können.

    Ich hoffe es zumindest, dass sie ähnlich erfolgreich sind :) Gerade für die deutschen Fahrer, für die 2022 nicht unbedingt das stärkste Jahr war. Wobei ich hierbei tatsächlich guter Dinge bin, dass es wieder mehr Ergebnisse nächstes Jahr geben sollte aus deutscher Sicht.

    Leider ist der absteigende Ergebnistrend intakt, obwohl wir doch gute 30 Fahrer in der WT haben.. Im PCS Nationen Ranking sind wir mittlerweile auf dem 12. Platz. Bis 2020 waren wir immer in der Top 10 vertreten.
    Wäre doch schön, wenn auch mal ein deutsches Talent eine ähnliche steile Entwicklung wie Vingegaard (war in der Jugend alles andere als ein Siegfahrer) und Co. nehmen könnte. 8-)

    Da ich ja schon die letzten Jahre über Bora's Saison geschrieben habe , denke ich, haben sie dieses Jahr ein positiveres Resumee verdient.
    Daher folgt mein Eindruck vom Jahr 2022 von Bora.

    Von den Ergebnissen her war das letzte Jahr wesentlich besser als die vorherigen Jahre 2020 und 2021. In Anbetracht des vielen Pechs kann man sogar von einer starken Saison des Teams sprechen. Bora belegte nach Platz 6 (2020) und Platz 7 (2021) nun einen sehr guten 4. Platz. Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass es aber sehr knapp war und 200 Pkt. weniger schon den Platz 6 beschert hätten..
    Von Anspruch des besten Teams sind sie aber weit weg, vielleicht muss Denk hier mehr zahlungskräftige Sponsoren finden, ansonsten ist die Lücke zu UAE,Jumbo und Ineos einfach zu groß..

    Das Frühjahr begann anfangs sehr vielversprechend, was aber schnell durch viele Verletzungen, Corona und Sturzpech getrübt wurde. Im Endeffekt erwischte es ein Großteil des Teams, sodass nur ganz wenige wie Higuita und Vlasov heil durch das Frühjahr kamen. Das Spätfrühjahr lief dann wieder besser mit wichtigen Ergebnissen in Katalonien, Baskenland, Ardennen Klassikern und in der Schweiz. Auch ein Sieg bei den Prestigeträchtigen deutschen Rennen durch Bennett und Haller in Frankfurt und Hamburg durfte Bora in Anspruch nehmen.

    Der große Clou diesen Jahres war natürlich der Giro mit dem überraschenden Sieg von Hindley. Auch hier war die Vorbereitung alles anderes als optimal durch Krankheit usw, sodass im Vorfeld die Erwartungen vom Sieg auf ein Podium reduziert wurden. Die Teamleistung war sagenhaft.

    Bei der Tour kam leider wieder ein wenig Pech dazu, wobei der 5. Platz von Vlasov dennoch hart erkämpft war. Ansonsten sprankg kein Etappensieg heraus. Wenn Vlasov fit geblieben wäre, dann hätte Thomas sicherlich viel mehr kämpfen müssen um das Podium :)

    Die Vuelta war im Bereich GC enttäuschend. Hindley's war wohl nicht in Giro Form und Higuita und Keldermann zeigten auch schon stärkere Leistungen. Gerade mit der Besetzung hätte man ein wesentlich besseres Ergebnis vermuten können, auch wenn die Vuelta stark besetzt war.

    Gerade im Bereich der Rundfahrten wollte sich Bora verstärken und hat dies eindrucksvoll bewiesen. Nahezu alle Neuzugänge haben geliefert. Wobei die Teamleitung sicherlich mehr von Bennett erhoffte, aber auch er war wohl nur bei der Vuelta und in Frankfurt in Topform, ehe ihn Covid abermals ausstoppte.
    Gerade Vlasov und Higuita hatten mit Abstand das stärkste Jahr ihrer Karriere und haben ein Großteil des Erfolgs zustande gebracht. Vlasov beendet das Jahr als 5. bester Fahrer der UCI und Higuita auf Platz 12. Ebenfalls ist natürlich Hindley mit seinem Giro - Sieg auf Platz 25. Leider hatte er ansonsten nicht viele Ergebnisse außer in Italien und in Spanien fehlte die Topform.
    Auch die anderen Neuzugänge wie van Poppel und Haller zeigten starke Leistungen. Ich würde sogar behaupten, van Poppel ist neben Morkov stärkster Sprintanfahrer im Feld.
    Positiv kann man noch Kämna sehen, der nach seiner Pause wieder stark zurück kam und für Siege sorgte und bei der Tour unglücklich agierte..

    Nun aber auch ein wenig zum aber, was die Jahre zuvor genauso zutraf.
    Ein Großteil der Mannschaft hat in der Entwicklung stagniert. Buchmann hatte zwar einen starken Giro mit Platz 7., zeigte aber ansonsten keine starken Leistungen. Er war im Frühjahr und Herbst krank, Verletzungen sind mir nicht bekannt.
    Gleiches gilt für Konrad, Großschartner, Schachmann,Schelling,Fabbro,Keldermann,Pösti. Politt. Manche davon waren stärker andere schwächer, aber alle hatten schon wesentlich bessere Jahre gehabt. Wenn auch bei manchen Stürze oder Krankheiten als Grund valide sind. Politt hatte bei der Tour eine Topform, wurde allerdings auch nicht fahren gelassen. Ich hoffe, dass er solch eine Form auch mal im Frühjahr zeigen kann :)
    Eine gute Entwicklung nehmen die Youngster um das Supertalent Uijtdebroecks. Auch Alleoti, Meeus entwickeln sich gut, gerade Meeus scheint mir noch viel Potenzial zu haben im Bereich Sprints und KSP.

    Zusammenfassend hatte Bora ein gutes Jahr, da vor allen Dingen die Neuzugänge performten. 80% der UCI Punkte kamen durch Vlasov,Higuita,Bennett, Haller, Hindley und van Poppel. Das sagt im Endeffekt schon viel über die Leistungen der "Altfahrer" aus. Denk hat mit den Neuzugängen alles richtig gemacht. Über Bennett kann man sich streiten, aber das teure Geld war er dieses Jahr leider noch nicht komplett wert. Vielleicht schafft er nächstes Jahr wieder mehr Siege.

    Mit den 3 Neuzugängen Jungels, Lipowitz und Denz wird das Team meines Erachtens nicht wirklich verstärkt. Keldermann, Großschartner, Pösti und Laas verlassen das Team. Zumindest ist es kein riesiger Rückschritt, da die Letztgenannten keine großen Leistungsträger 2022 waren.
    Somit dürfte Bora sich vemutlich auch im Jahr 2023 im Bereich UCI 4-7 bewegen. Für ein besseres Ergebnis müssten die "Altfahrer" wieder mehr Siege und Ergebnisse einfahren. Ob Vlasov, Higuita und Hindley ihre großen Erfolge nächstes Jahr wiederholen oder sogar toppen können ist auch schwer. Potenzial ist sicherlich vorhanden, denn viele Rennen liefen nicht wirklich perfekt. Aber perfekte Rennen sind ziemlich selten ;)

    Für mich war die beste Entwicklung bei Bora der neue Sportdirektor Rolf Aldag. Es gab dieses Jahr die größte Entwicklung in der Strategie und Renntaktik. Was Bora in manchen Rennen zeigte, war stark und vieles davon auch angekündigt und geplant.

    So wie ich es nun die letzten Versionen sah, beeinflusst der Riegel die Abnahme des roten Balkens bei hoher Anstrengung. Sprich er leert sich langsamer als sonst. Daher ist es wie schon von den anderen erwähnt unmittelbar vor bzw. ab dem Zeitpunkt hoher Anstrengung sehr sinnvoll. Also Sprints, Anstiege, etc. Der Effekt ist zwar nicht extrem oder hält lange, aber macht in entscheidenden Situationen schon Unterschiede. Wenn dein Fahrer keine rote Energie mehr hat ist er meines Wissens sinnlos, habe es aber noch nie getestet.

    Kann mich im Endeffekt zum größten Teil meinem Vorredner anschließen :) Habe mittlerweile mal eine Saison mit Bora gespielt (vieles natürlich simuliert).
    Hier meine Meinung zu den (angekündigten) Änderungen zum PCM21.

    Scouting System:
    Finde ich gut gemacht. Natürlich gibt es bei Kleinigkeiten noch Verbesserungspotenzial, aber man schickt Scouts in Länder / Regionen und je nach der Qualität des Scouts, verbessert sich auch das Scoutinglevel (bis max 10). Bonus gibt es für Fahrer aus dem jeweiligen Land, wenn der Scout Kenntnisse im Land hat oder wenn sich das Team HQ im Land befindet.
    Man bekommt je nach Traingsstruktur und Popularität dann viele Fahrer angezeigt, welche mit der Zeit automatisch gescoutet werden. Man kann den Scout aber auch zusätzlich gezielt nur einzelne Fahrer scouten und verbessert dadurch schneller den Scoutingstand des jeweiligen Fahrers. Bis max. 10 kann das Entdeckungsniveau je Fahrer steigen, somit ist der Fahrer bzgl. Stärke und Entwicklungspotenzial komplett "erforscht".
    Talente, die 18 werden oder älter als 18 sind, können dann ab 1.8 einen Vertrag im Profiteam angeboten werden. Ende Oktober gibt es quasi einen "Draft" und man hat die Möglichkeit gescoutete Talente für sein U23 Team zu verpflichten, hier kann man aus seinen gescouteten Regionen als auch auf dem freien Markt Fahrer auswählen. Je Draftrunde kann man max. 3 Fahrer verpflichten, sodass man sich nicht alle Talente schnappen kann ;)

    Fahrer Entwicklung:
    Mir gefällt das 6-Sterne-System. Allerdings sind die alten Stats natürlich trotzdem noch vorhanden und werden je nach Stärke dann wieder bis 85 in einer jeweiligen Farbe markiert. 6 Sterne gibt es z.B. wenn man mit einem Fahrer Hauptattribute von >80-81 vorweisen kann bzw. werden zusätzlich mit den sekundären Eigenschaften (Ausdauer, Zähigkeit,Regeneration) errechnet.
    Sehr positiv finde ich, dass man nun das Entwicklungspotenzial sehen kann (nicht mehr das Potenzial in Form von 4-7 oder 5-8). So hat z.B. ein Fahrer aktuell 3 Sterne am Berg und das Potenzial 5,5 Sterne zu bekommen. Gilt natürlich für andere Attribute auch. Das Potenzial ist für GC,Berg,Puncheur,Sprint,KSP,ZF und Ausreißer Attribute sichtbar und von jeweils 1-6 festgelegt. Dadurch wird dann das 6-Sterne errechnet (bzw. das Gesamtpotenzial).
    Was teilweise passieren kann, dass sich die Einschätzung zum Potenzial wohl ändern kann, habe es zwar noch nicht richtig beobachtet, aber das macht ja durchaus Sinn.

    Was,wie erwartet, bisher völlig fehlt sind Entwicklungsschritte der Fahrer. Das Trainersystem ist gleich geblieben zu den Vorgängern und damit auch die Intransparenz der Entwicklung. Manche Fahrer entwickeln sich schnell, manche gar nicht. Das müsste man mal wirklich ausgiebig testen, ob die Trainer wirklich viel Einfluss darauf haben und ob sich was zu den Vorgängern geändert hat. Gefühlt würde ich sagen eher nein.

    Außer den Sternen und dem Potenzial kam hier nicht wirklich etwas Neues hinzu. Ich hatte mir hier mehr erhofft. Z.B. das Fahrer auch schlechter werden bei keinem Trainer oder sonstiges..

    Rennen:
    Gleiche Spielengine wie seit Jahren. Bisher habe ich noch nicht so viele Klassiker gefahren, aber gefühlt greifen manchmal Favoriten schon früher an.. Auch an den Bergen. Ob das jetzt groß anders ist zum Vorgänger ist schwer zu sagen. Es gibt manchmal Etappen, an welchen dann aber doch sehr unrealistische Ergebnisse zustande kommen können, wenn z.B. am Ende ein nicht allzu langer Berg (unter 10km) ansteht und davor alles flach war.. Dort gibt es echt wenig Zeitunterschiede zwischen den Topfahrern und "normalen" Fahrern.

    Die Änderung von dem gelben und roten Balken ist aber schon gravierender auf den Renneinfluss und meines Erachtens sehr realistisch. Die Ausdauer eines Fahrers beeinflusst nun auch, wie stark sich Fahrer innerhalb der Etappen wieder regenerieren können und die Balken aufladen. Gerade bei Bergetappen kann das viel ausmachen und je nach Ausdauer werden nach einem Pass der gelbe Balken wieder komplett gefüllt (in der Abfahrt bei weniger Anstrengung). Das System ist ähnlich zum Vorgänger, aber es geht gefühlt wesentlich schneller. Abgehängte Fahrer an den Pässen haben sozusagen echt ein Nachsehen, wenn sie nicht mehr in eine Gruppe kommen..
    Der rote Balken regeneriert sich auch schneller(je nachdem wie groß der gelbe Balken noch ist), sodass man auch häufiger angreifen kann.

    Für eine Wertung ist es jetzt noch zu früh, aber bisher erscheint mir die Änderung nicht ganz verkehrt.

    Sonstiges:
    -Saisonplaner Interface gefällt mir besser. Man kann Fahrerziele (z.B. eines Kapitäns) einfach auf andere Fahrer kopieren. Trotzdem gibt es hier noch viel Potenzial..
    -die Tagesform Option finde ich gut. So hat man nicht die extrem Schwankungen und kann z.B. die Schwankungen komplett deaktivieren = man bekommt die zuvor angezeigte Tagesform oder man kann es von 0-5 einstellen (bisher 5) Was mir aber immer noch gar nicht gefällt und auch nicht geändert wurde ist die Motivation und die Moral der Fahrer.. Diese Punkte haben auf die Tagesform so gut wie keinen Einfluss.. Jai Hindley gewann bei mir ebenfalls den Giro und die Moral war nur "zufrieden" und die Motivation "durchschnittlich" :D Alles Beispiele für gute Ideen, die schlecht umgesetzt wurden und über Jahre nicht verbessert wurden..
    -Andere Trikots in der Saison tragen: Fiel mir bis jetzt nicht auf und hab noch keine Option gesehen.. Hab aber auch nicht danach gesucht.
    -Simulation: Ich finde sie noch realistischer als bei den Vorgängern. Es kommen größtenteils wirklich gute Ergebnisse heraus, die vor allen Dingen auch die Form, Fitness mit einbeziehen. Früher war es so, dass manche Fahrer fast alles gewonnen haben, heute macht die Fitness und die Ermüdung doch in der Simulation viel aus. Gerade bei den langen Rundfahrten. Was mir aber schon seit Jahren auffällt und ich nicht weiß warum - Schachmann ist beim Simulieren echt ne Katrastrophe.. Ich weiß nicht woran es liegt, aber bei mir gewinnt er so gut wie nie was und ist auch im GC immer weit entfernt.. Anscheinend hasst ihn das Spiel, obwohl er echt gute Stats hat :D

    Der fast wichtigste Punkt ist aber die Dauer der Simulation. Diese ist wirklich viel schneller als früher und so ist es für Spieler, die gerne auch mal mehr Simulieren ein riesiger Benefit. Für mich so ziemlich die beste Änderung, was doch auch ein wenig traurig ist, wenn man sowas so stark hervorheben muss :)

    Im Großen und Ganzen ist das Spiels sehr nah zum letzten Spiel und es wurde nur punktuell geändert. Nichts desto trotz sind die Änderungen die sie gemacht haben ein Schritt in die richtige Richtung. Manchmal vergisst man als Spieler gerne einmal die Fortschritte von manchen Versionen. Und manches gefällt einem dann auch in älteren Versionen besser. Es könnte noch viel mehr entwickelt oder geändert werden, allerdings muss man auch realistisch bleiben.. Es sind eben nicht viele Entwickler und das Spiel verdient eher den Titel "DLC".. Aber das ist bei FIFA und anderen Titeln oftmals nicht anders.

    Ob jemand die ca. 25€ dafür ausgeben möchte, muss jeder selber beurteilen. Für mich als Fan ist es das wert, ansonsten wird es wohl bald das Spiel nicht mehr geben. Mit aktuellen DB's kann man aber sicherlich auch weiterhin die PCM21 oder älter verwenden :)